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Gedenken an die über 700 getöteten Opfer des Bombeangriffs auf Peenemünde am 18. August 1943

Es geschah vor 78 Jahren

In Gedenken an die über 700 getöteten Opfer des RAF-Bomberangriffs auf Peenemünde am 18. August 1943...

Foto: Thomas Köhler

Operation Hydra war die Bezeichnung der ersten Bombardierung der Heeresversuchsanstalt Peenemünde und der Erprobungsstelle der Luftwaffe „Peenemünde-West“ auf Usedom in der Nacht vom 17. auf den 18. August 1943 durch die britische Royal Air Force.

In der Nacht vom 17. zum 18. August 1943 herrschte Vollmond und Arthur Harris, Oberbefehlshaber des RAF Bomber Command, gab den Befehl zur Ausführung der Operation Hydra und Whitebait. Die britische Bomberflotte bestand aus 596 Flugzeugen (324 Avro Lancaster, 218 Handley Page Halifax, 54 Short Stirling); zusätzlich 28 De Havilland DH.98 Mosquitos und 10 Bristol Beaufighters für den Täuschungsangriff auf Berlin. Dieses Ziel wurde beim Bomber Command unter dem Codenamen „Whitebait“ (Breitling) geführt.

Die Täuschung gelang: als gegen 23 Uhr die Bomber Dänemark und die Ostsee in Richtung Berlin überflogen, wurden sie von etwa 200 deutschen Jägern erwartet, etwa 150 konzentrierten sich dabei im Großraum Berlin.

Um 23:09 Uhr ertönten die Sirenen in Peenemünde. Gegen 01:09 Uhr setzte die Pathfinder Force Leuchtmarkierungen um die Heeresversuchsanstalt herum ab, acht Minuten später (01:17 Uhr) schlugen Bomben der ersten Welle (227 Maschinen) in die Wohnunterkünfte der Wissenschaftler in Karlshagen ein; 123 Personen starben, darunter der Wissenschaftler Walter Thiel.



Wernher von Braun konnte sich in einen Bunker retten.


Die erste Welle war der gezielte Versuch, die Raketenprojekte durch die Ausschaltung von Wissenschaftlern zu beeinträchtigen. Durch einen Markierungsfehler der Pfadfinder bombardierte allerdings ein Drittel der Maschinen die Häftlingslager Trassenheide I und Trassenheide II zwischen den Ortslagen Karlshagen und Trassenheide. Dabei kamen 612 Zwangsarbeiter ums Leben.

Die zweite Welle mit 113 Maschinen griff das Versuchsserienwerk mit den beiden großen Fertigungshallen F1 und F2 an, die dritte Welle mit 180 Maschinen das Entwicklungswerk. Insgesamt wurden 1874 Tonnen Spreng- und Brandbomben abgeworfen. Etwa 30 deutsche Nachtjäger schossen 42 Maschinen auf dem Rückflug ab.


Quelle: Wikipedia 

Fotos: Thomas Köhler

Die Mahn- und Gedenkstätte Peenemünde - Karlshagen

Mitte der 1960iger Jahre wurde am Friedhof Peenemünde ein Massengrab mit 56 Toten entdeckt. Nachdem eine Untersuchungskommission herausgefunden hatte, dass es sich hier um Häftlinge des KZ- Arbeitslagers Karlshagen I handelt, wurden die Leichen am 30. Mai 1968 zum Friedhof Karlshagen überführt und im Rahmen einer Trauerfeier beigesetzt.

Wer waren die Toten in dem Peenemünder Massengrab?

In den Jahren 1943 bis 1945 gab es in Peenemünde zwei KZ- Arbeitslager. Diese Lager waren Außenstellen des Konzentrationslagers Ravensbrück. Das Arbeitslager Karlshagen I bestand von Mai 1943 bis Anfang April 1945 und war der "Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemünde West" zugeordnet. Das Lager befand sich im nördlichen Bereich des Gemeinschaftslager Ost und wurde 1944 um einige Baracken erweitert. Ab 1944 erfolgte die Bewachung des Lagers und der Arbeitskommandos nicht durch die SS, sondern durch Soldaten des Landesschützenzuges 308/XI. Landesschützen waren Wehrmachtsangehörige, die aus gesundheitlichen Gründen nicht fronttauglich waren. In dem Lager befanden sich rund 1.500 Häftlinge, deren Bestand sich durch Todesfälle, Verlegungen in andere Lager oder durch Neuzugänge ständig änderte. Die Häftlinge des KZ-Lagers Karlshagen I wurden vorrangig für Erdarbeiten auf dem Flugplatzgelände eingesetzt. Aber auch das Betanken und Tarnen der Flugzeuge gehörte zu ihren Aufgaben. Arbeitskommandos mussten in den Peenewiesen Entwässerungsgräben reinigen oder im Hafen Peenemünde Schiffe entladen. Auch im Gut Müggenhof kamen Häftlinge zum Einsatz. Nach den Bombenangriffen der Alliierten mussten Häftlinge die Blindgänger zum Entschärfen freilegen und Bombentrichter auffüllen. Soweit aus den vorhandenen Unterlagen bekannt ist, verstarben im Lager Karlshagen I insgesamt 221 Häftlinge auf Grund schlechter Ernährung, schwerer körperlicher Arbeit und Krankheiten. Einige von ihnen wurden auch erschossen, erhängt oder erschlagen. Genaue Angaben dazu findet man in dem "Peenemünder Heft" Nr. 3 des Historisch- Technischen Museums Peenemünde. Bis zum Herbst 1944 wurden die Verstorbenen im Krematorium Greifswald eingeäschert. Erst ab Dezember 1944 erfolgte eine Beerdigung in der Grabstelle am Friedhof in Peenemünde. Dabei wurden die Verstorbenen mit einem LKW der Fahrbereitschaft vom Werk West nach Peenemünde transportiert. Ein ehemaliger französischer Häftling hat nach dem Krieg den Ort in einer Skizze eingezeichnet.

Die vorgefundenen 56 Toten wurden in den sechziger Jahren exhumiert und gerichtsmedizinisch untersucht. Anhand der Beschaffenheit der Zähne konnte ermittelt werden, dass ein Teil der Toten aus Osteuropa stammt. An 55 Skeletten konnten keine eindeutigen Hinweise auf die Todesursache gefunden werden. Ein Häftling wurde mit einem Kopfschuss in die Stirn getötet. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um einen Polen, der nach einem Fluchtversuch am 18. Februar 1945 erschossen wurde.


Quelle: http://www.heimatverein-karlshagen.de


Die Briten hielten Peenemünde lange Zeit für ausgeschaltet. Der Generalstabschef der Luftwaffe Hans Jeschonnek nahm sich am Folgetag, dem 18. August 1943, im Lager Robinson in Ostpreußen das Leben, weil er glaubte, dass die Bomberabwehr misslungen und die Angriffsfolgen vernichtender gewesen seien. Bereits wenige Tage nach dem Angriff war auf deutscher Seite jedoch klar, dass lediglich mit einer Unterbrechung von vier Wochen zu rechnen war. Kopien von Unterlagen und Blaupausen der Zeichnungen wurden nun ausgelagert.

Aufgrund des Angriffs wurde die Verlegung der Produktion der V 2 in unterirdische Produktionsstätten im KZ Mittelbau-Dora beschleunigt vorangetrieben und die Versuchsstarts nun auch von anderen Orten wie in Blizna oder der Tucheler Heide durchgeführt.



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