Napoleon´s Truppen erobern die Insel Usedom
Die diesjährigen VIII. Festungstage auf den Inseln Usedom / Wolin waren reich an unterschiedlichen Veranstaltungen. Das militärhistorische Großereignis wurde von der Swinemünde Tourismusorganisation und vielen kooperierenden Institutionen und Unternehmen vorbereitet. Der diesjährige spektakuläre Teil der Veranstaltung begann am Samstag, dem 7. September in der Innenstadt, wo mittags vom Wolności-Platz in Richtung Promenade eine militärhistorische Parade stattfand.
Am Nachmittag gab es für viele Anwohner und Touristen die Gelegenheit, dass Militärlager in der Jachtowa-Straße zu besichtigen und dort vor Ort viele interessante Dinge aus dem Leben der damaligen Armeen, den Sitten im Militärlager, Militärküche, sowie über Mode aus der Wendezeit des 18. und 19. Jahrhunderts zu sprechen und zu erfahren.
Ein Höhepunkt war für so manchen, der Besuch bei Napoleon höchstpersönlich in seinem Stabszelt.
Die letzte Veranstaltung der Inselfestungstage in diesem Jahr unter dem Motto "Napoleon an der Swinemündung" war der Kampf um die preußische Befestigungsstellung "Kronprinz" am Samstagabend.
Mehr als zweihundert historische Darsteller aus Polen und der Tschechischen Republik versammelten sich zur großen Schlacht in der Nähe der Engelsburg.
Tausende Besucher verfolgten die großartigen Nachstellungen der Kämpfe, beeindruckende Filmpyrotechnik, Schusswaffen und Kanonen kamen zum Einsatz.
Das Fazit... eine einmalig gelungene Großveranstaltung die auf der deutschen Seite seines Gleichen sucht!
Video: Telewizja Świnoujście
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Fotos : Robert Ignaciuk / Świnoujście
Waren die Franzosen tatsächlich auf Usedom?
Ja... das waren sie.
Im Dezember 1805 ging das bisher neutrale Preussen im Vertrag zu Schönbrunn ein Bündnis mit Frankreich ein.
Wolgast und die Insel Usedom wurden damit im Frühjahr 1806 in den Französischen Krieg miteinbezogen. Nun waren es die Franzosen, denen alle Landräte, Bürgermeister und Steuerbeamten die Treue schwören mussten. Den Städten und Dörfern, selbst den Ärmsten, Tagelöhnern und Witwen, wurden wiederum große Lasten auferlegt. Sie zahlten die Kriegssteuern und mussten Märsche, Durchzüge und Einquartierungen ertragen.
Zum letzten Mal war die Peenemünder Schanze Schauplatz eines blutigen Kampfes im Jahre 1807, als sie den Preußen durch die Franzosen entrissen wurde.
Im 4. Koalitionskrieg verbündeten sich Preußen, Sachsen und Russland gegen Frankreich; Mitte April 1807 drängten die Schweden die Franzosen endgültig von der Insel.
Die Kriegswirren endeten mit dem Frieden von Tilsit am 9. Juli 1807.
Der folgende Link zeigt einen interessanten Fund in der Swinemünder Altstadt im Jahre 2015, aus dem Napoleonischen Krieg